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Geschichte der Mühle

Bis zum Bau der Schweger Mühle gab es im Dinklager Gebiet nur die 1460 gebaute und 1730 erneuerte gräfische Wassermühle an der Burg Dinklage und die 1628 erbaute gräfische Bockwindmühle in Bünne, die 1688 durch eine Galerie-Holländer-Mühle „Auf dem Hövel“ ersetzt wurde. Später hieß die Mühle „Holthaus Mühle“.

1848 – 1849 Bau der Schweger Mühle durch die Zeller Böckmann und Schulte auf dem Grundstück von Schulte in Schwege.

(Zeller = Bezeichnung für den Besitzer einer Bauernstelle (Vollerwerbsstelle) im Oldenburgischen Münsterland)

Die Söhne des Mühlenmitbesitzers Böckmann waren die ersten Müller auf
der Mühle. Daher auch der Name „Bäukn’s Möhln“.

1864 pachtete Bernhard Wehebrink die Mühle. Das Erbpachtverhältnis dauerte bis 1964. Auch eine kleine Landwirtschaft und Wirtschaftsgebäude gehörten dazu.

1870 – 1871 wurde eine Schwarzbrotbäckerei auf dem Gelände der Mühle gebaut. Hier wurde bis in die 1950er-Jahre Schwarzbrot gebacken.

Ca. 1880 errichtete Bernhard Wehebrink neben der Windmühle eine Motormühle, zunächst mit Dampfmaschinenantrieb. Später installierte er in die Motormühle einen Dieselmotor und dann einen Elektromotor. Für das Mahlen des Getreides wurden weiterhin Mahlgänge eingesetzt. Die Motormühle wurde ca. 1970 abgerissen.

1913 starb Bernhard Wehebrink im Alter von 80 Jahren. Sein Sohn Heinrich Wehebrink übernahm die Mühle.

914 stehen die Mahlsteine in der Mühle still. Ein starker Sturm zerstörte 2 Flügel. Es wurden neue bestellt und auch zugeschnitten. Sie wurden aber nach Ende des 1. Weltkriegs nicht mehr angebaut. Der Mahlbetrieb mit der Motormühle ging weiter.

1925 schlug der Blitz in die noch vorhandenen Flügel ein und setzte sie in Brand.
Danach begann der Verfall der Mühle.

Als die Eigentümerfamilien Schulte und Böckmann Anfang der 1960er-Jahre den Abriss der Mühle planten, setzte sich der damalige Vorsitzende des Heimatvereins Dinklage Josef Hürkamp für deren Erhalt ein.
Im Gegensatz zu vielen Mühlenruinen im Landkreis Vechta, war bei der Schweger Mühle das Innere noch fast vollständig erhalten und wenig beschädigt.
Die Eigentümer der Mühle erklärten sich bereit, diese an die Stadt Dinklage zu verpachten. Im selben Jahr wurde von der Stadt Dinklage der Heimatverein mit der Pflege und Betreuung beauftragt.

Ab 1962 begann die Renovierung zunächst mit dem Anbringen neuer Flügel, einer neuen Galerie, der Verschindelung des Achtkants und der Erneuerung des Windbalkens.
Bis zum heutigen Tage gab es eine große Anzahl weiterer Erhaltungsmaßnahmen, um den Fortbestand und die Funktion der Schweger Mühle zu sichern.
Nach Josef Hürkamp kümmerten sich Josef Vodde, Gerd Gehlenborg und Paul Arlingshaus um den Erhalt der Mühle. Seit 2004 sind die Instandhaltungsarbeiten und sonstige Aktivitäten rund um die Mühle, auf die vielen Schultern der Freundeskreismitglieder verteilt.

1964 wird die Schweger Mühle zum Baudenkmal ernannt.

1967/68 wurde auf dem Mühlengelände ein Göpelhaus errichtet. Es wird als Tagungsraum und für Veranstaltungen genutzt. In den Folgejahren wurde auch das alte Backhaus renoviert.

2006/2007 wurde das Klöönhus gebaut. In diesem Gebäude befinden sich eine Küche und drei Toiletten, von denen eine behindertengerecht ist.