Zum Inhalte springen

Förderanträge stellen

Das 1x1 des Fördermanagements

Seminar vom 12. Januar 2024, 14:00 - 17:00
in der Lagerhalle Osnabrück

Referentin: Daniela Barlag
Stadt Osnabrück, Fördermanagerin

Vorstellung der Referentin

Daniela Barlag

  • Ausbildung gehobener Dienst, Stadt Osnabrück
  • Abschluss Studium Kunstgeschichte/Kunst M.A.
  • Projekte : BUGA Vorbereitung Osnabrück,
    Kongresse, Kulturprojekte + Veranstaltungen,
    Entwicklung eines Landschaftsparks,
    Leitung der städtischen Museen
  • seit 20 Jahren Erfahrung in der Drittmittelakquise
    (EU, Bundes- oder Landesmittel, Stiftungen)
  • seit 2016 Fördermanagerin der Stadt Osnabrück

Die wesentlichen Schritte

1. Idee und Projektbeschreibung

  • Fragenkatalog zur Erstellung einer Projektskizze
  • klar formulierte Beschreibung des Projektes:
    • Was soll genau passieren?
    • Inhalt und Ablauf des Projektes
    • Wo findet es statt?
  • Antragssteller: Institution gemeinnützig?
  • Zeitplan
  • Zielgruppe
  • Kooperationspartner
  • grober Kosten und Finanzierungsplan (siehe Vordruck)

2. Recherche zu Fördermitteln

verschiedene Fördermittelgeber:

  • Förderprogramme: EU - BUND - LAND
  • öffentliche Träger: u.a. Stadt Osnabrück
  • Stiftungen in Deutschland, Niedersachsen
  • Lotterien
  • sonstige Fördermittelgeber

Förderprogramme: EU - BUND - LAND

öffentliche Träger: u.a. Stadt Osnabrück

  • Vorstellung aller Förderbereiche demnächst auf der neuen Website, aber auch im Fördermittel-Ratgeber
  • Fachbereich Kultur: Kunst, Kulturprojekte, Interkultureller Dialog,Kulturextra, Literaturbüro Westniedersachsen
  • Fachbereich Kinder, Jugendliche und Familien
    Richtlinien zur Förderung der verbandlichen Jugendarbeit
  • Fachbereich Bildung, Schule, Sport
    Sportförderungsrichtlinie
  • Wohnungsbauförderungsrichtlinie
  • oder auch Landschaftsverband Osnabrücker Land

Stiftungen in Deutschland, Niedersachsen

Tipp: Satzungen recherchieren und beachten!

Lotterien

sonstige Fördermittelgeber

  • Medien: u.a. Stiftung RTL, RedNoseDay , Stiftung Stern, Ein Herz für Kinder, Deutschland rundet auf
  • Finanzinstitute: u.a. Stiftung Sparkasse Osnabrück, VGH Stiftung, VR Stiftung, Niedersächsische Sparkassenstiftung, OLB Stiftung
  • Dachverbände, Kirchen: Malteser, Brot für die Welt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Evangelische Kirche
  • sogenannte Service Clubs : u.a. Lions Club, Rotary Club, Kiwanis , Round table, Zonta
    https://ngo dialog.de/2022/07/service clubs im fundraising/

Tipps:

  • Tageszeitung lesen und nach geförderten Projekten Ausschau halten!
  • bereits geförderte Projekte ansehen und vergleichen
  • Recherche allgemein und Tipps und Tricks bei der Antragsstellung:
    Kulturförderpunkt Berlin​​​​​​​

3. Erarbeitung des Förderantrages

  • Antragsformular vorgegeben?! evtl. formlos
  • Fristen beachten
  • Antragsberechtigung prüfen
  • Förderrichtlinien beachten und einhalten
  • Grundsatz : Das Projekt darf noch nicht begonnen haben
    (keine Ausschreibung, keine Aufträge) vorzeitiger Maßnahmebeginn nur eine Ausnahme!

Angaben sehr individuell, aber hauptsächlich folgende Inhalte:

  • Projektbeschreibung (wie Projektskizze) kurz und ausführlich
  • Wer macht was mit wem, für wen und warum?!
  • gute Balance: klar und deutlich / emotional und ausführlich
  • Ziele und Wirkung des Projektes, Kennzahlen möglich?
  • Vorstellung eigene Institution
  • Zielgruppe
  • Kooperationspartner
  • Zeitplan: realistisch, eher Puffer einbauen, VORSICHT: vorzeitiger Maßnahmebeginn
  • Kosten und Finanzierungsplan (extra)
  • Anhänge: Skizzen, Fotos

Tipps

  • Lassen Sie eine externe Person den Antrag lesen!
  • Unbedingt die Antragsbedingungen aufmerksam lesen und beachten:
    • Formalien können ausschlaggebend sein!
    • Darauf achten: Wer muss unterzeichnen?, Frist einhalten, Unterlagen vollständig einreichen, Art der Einreichung unterschiedlich: per Post, online oder beides!
  • Gerne persönlichen Kontakt aufnehmen und vorab fragen, ob ein Antrag Sinn macht bzw. Antrag ankündigen. Fragen stellen ist erlaubt und meistens erwünscht!

Kosten- und Finanzierungsplan

  • Der KOFI ist das Herzstück jeden Antrages!
  • Er ist das wichtigste Arbeitswerkzeug bei der Abwicklung eines Förderprojektes.
  • Alle Einnahmen, auch geplante oder angedachte und alle Ausgaben, auch Eigenleistungen müssen aufgelistet werden.
  • ggf. vorgegebene Förderquote (max. 50 % der Gesamtkosten) beachten!
  • Er dient nach Bewilligung zur Vorbereitung des Verwendungsnachweises!
  • Exceldatei "grober KOFI" nutzen!

4. Bewilligung und Durchführung des Projektes

  • Achtung: Den Förderbescheid vollständig lesen und immer griffbereit haben!
  • häufig Bestimmungen oder Angaben zur Öffentlichkeitsarbeit, Nennung des Fördermittelgebers mit Logo, Pressetermine, Mitteilung über Kostenveränderungen, Verträge, Fristen!
  • Wichtig: Zuwendungsrecht beachten, haushaltsrechtliche Grundlagen bei Bundes bzw. Landesprogrammen einhalten:
    §23, § 44 LHO oder BHO mit VV und ANBest entscheidend: Bitte lesen und beachten!
    Bei Ausschreibungen ist das Vergaberecht entscheidend.
  • Tipp: Checkliste erstellen, Termine in Outlook/Kalender eintragen!
  • Projektmanagement intern klären, eigene Vertretung?
  • Voraussetzung: Einbindung in den Ablauf des Projektes bzw. sofortige Informationsmittelung bei Veränderungen:
    Controlling des Projektes ansonsten nicht möglich!
  • In Kontakt treten und bleiben mit dem Fördermittelgeber, wenn möglich immer dieselbe Person
  • Kommunikation über den Verlauf des Projektes!
  • unbedingt frühzeitig Kontakt bei Fragen oder Änderungen aufnehmen!
  • Kostenveränderung sind zwingend mitzuteilen und ggf. vorher genehmigungspflichtig
  • Evaluierung und Dokumentation bedenken und während des Projektverlaufes erarbeiten (Fotos, Meilensteine etc.)

 Kosten und Finanzierungsplan

  • Im Verwendungsnachweis müssen alle angegebenen Ausgaben mit Quittungen belegt werden.
  • Eigenleistungen können Personalausgaben sein oder auch Sachleistungen. Welche Eigenleistungen anerkannt werden, muss den Förderbedingungen entnommen werden.
  • Stichwort: Mittelabrufe
  • KOFI-Plan zur Durchführung pflegen!

5. Abschluss des Projektes

  • Verwendungsnachweis mit Einreichung aller Quittungen, Grundlage ist hier der gepflegte KOFI-Plan!
  • Fristen beachten, Verlängerungen frühzeitig beantragen
  • Dokumentation: schriftlicher Sachbericht über Ablauf, Höhepunkte desProjektes, Öffentlichkeitsarbeit, Presseberichte, Anzahl der Veranstaltungen oder Besucher*innen (Kennzahlen), Fotos
  • Bitte bedenken und einhalten: Zweckbindungsfristen, Aufbewahrungspflicht der Dokumente

Anhang

Übersicht Förderprogramme Denkmalschutz

  • Nds . Richtlinie „Erhaltung und Pflege von Kulturdenkmalen"
  • Bundesprogramm „Denkmalschutz Sonderprogramm“
  • Bundesprogramm „National wertvolle Kulturdenkmäler“
  • Nds . LEADER Förderung (ELER)
  • ZILE Richtlinie, Förderbereich Dorfentwicklung
  • Deutsche Stiftung Denkmalschutz
  • Nds . BINGO Umweltstiftung
  • VR Stiftung
  • Nds . Sparkassenstiftung
  • VGH Stiftung

Literatur-Tipp

Stiftung Mitarbeit: „Erfolgreich Fördermittel einwerben"
Autor Daniel Pichert